"Aus meinem Garten" - September 2020
„Dahlienversuche und Gladiolentest“
- späte Versöhnung
Dieses Jahr habe ich zum dritten Mal in meinem Garten Dahlien gepflanzt. Sie blühen unermüdlich und leuchten neben meinen zahlreichen Asternstauden in der zur Zeit so schönen Septembersonne.Dazu muss man wissen, dass diese Pflanzensorte in meiner Gartenhistorie eine spezielle Geschichte hat. Als ich neulich meiner Mutter einen Strauß dieser Dahlien mitbrachte meinte Sie: Kind, dass du Dahlien in deinem Garten hast – die konntest du doch nie leiden…! Und das stimmt. Mein ganzes bisheriges Blumengartenleben lang habe ich Dahlien förmlich gehasst, gleichauf mit Gladiolen und Rosen …
Meine jetzige, aber später Liebe zu den Rosen erwachte Anfang der 90ziger Jahren mit der Wiederentdeckung der alten Rosensorten – diese trafen meinen Geschmack, was Form, Farben und Blüten anging, kannte ich aus meiner Kindheit doch nur Edelrosen in knalligen Farben, Polyantharosen, „gerne“ in gelb, „Queen Elisabeth“, blöder Wuchs, die Farbe ging ja noch - oder „Gloria Dei“ mit steifen Riesenblüten…Rosen der sechziger und siebziger Jahre halt. Aber die historischen Schönheiten wie „Rosa muscosa“, wilde Rosen und die neu eingeführten „Rambler“ haben mich bestimmte Rosen lieben gelehrt.
Aber: nein! Bloß keine Dahlien oder Gladiolen! Vor sechs Jahren war ich zu Besuch bei der „Illertisser Gartenlust“ bei Stauden Gaissmaier: dort gab es eine beeindruckende Dahlien-Ausstellung, aber auch da sprang „der Funke“ noch nicht über. Bis ich vor drei Jahren auf Dahlien in meiner Lieblingsfarbe weinrot/pupur stieß und auch in bestimmten Formen: nicht zu groß und „überkandidelt“, da habe ich mal zwei Knollen erworben und „irgendwo“ im Garten versenkt. Die Blüten gefielen mir vor allem in der Vase und so kamen letztes Jahr zwei ähnliche dazu. Dann in diesem Jahr „mutig“ auch noch ein paar weiße und ganz toll: die Entdeckung der orchideenblütigen Dahlien, z.B. „Veronnes Obsidian“! Davon soll es nächstes Jahr mehr geben. Tapfer haben die Dahlien Schnecken, Wühlmäuse und Trockenheit bis hierher überwunden und blühen unermüdlich. Man kann seinen Meinungen auch ändern!
Mit Gladiolen ist es mir ähnlich ergangen: auch seit ich sie in der wilden Form Gladiola byzantinis bzw. in den Farben gelbgrün, dunkelrot („Espresso“) und weiß ,nicht in diesen „Schießbudenfarben“, entdeckt habe, können sie in der Vase mir gefallen!
Eins muss aber sein: noch immer haben die Blüten dieser Pflanzen für mich in meinem Garten den Status von „exotischen“ Blüten und können überwiegend nur für sich durchgehen, sprich: ein extra Beet. Aber so gehören Sie jetzt auch zu meinem Sortiment…
Vorlieben können sich ändern, denn auch im Gartenbereich gibt es ja wie wir wissen Moden, Trends und Veränderungen u.a. auch durch viele Neuzüchtungen jedes Jahr - aber dies ist eine andere Geschichte…
In dem Sinne: seien Sie offen für Neues und genießen sie die Freude auf neue Entdeckungen in der Pflanzenwelt!
Lilien und Iris z.B. warten vielleicht noch auf meine Entdeckung 😉
von Petra Kanning