DAS SCHNEEGLÖCKCHEN
Herzlich Willkommen in unseren Gärten im frühen Jahr ist uns das bezaubernde Schneeglöckchen.
Die unter Naturschutz stehende Pflanze ist vom Aussterben bedroht seit 1973 (Rote Liste) und darf in freier Natur nicht gepflückt oder ausgegraben werden. Darauf stehen hohe Strafen, darin sind sich alle europäischen Länder einig. Zudem steht es noch ganz oben auf der Speisekarte der Wühlmause, oh Schreck, das erklärt einiges, und das obwohl es so giftig ist. Besonders in der Zwiebel ist ein hoher Gehalt an Amaryllidaceae, Galanthanmin, Lykorin enthalten und in den Blättern Tarzettin. Hunde sterben, wenn sie die Zwiebeln ausbuddeln und fressen würden. Allerdings wird das Schneeglöckchen (lat.Galanthus) auch in der medizinischen Heilkunde verwendet. Es soll helfen bei Herzleiden , Demenz und Menstruationsbeschwerden.
Ich möchte hier noch erwähnen, dass das Schneeglöckchen ursprünglich auch aus asiatischen Ländern zu uns gekommen sein soll, wie so viele Pflanzen, selbst unser beliebtes Gänseblümchen.
Die weißen Glöckchen sind inzwischen für viele Gartenfreunde zum Sammlerobjekt geworden.
Nicht nur in England gibt es sie, diese Schneeglöckchenliebhaber, die sogenannten Galanthophilen, sondern auch hierzulande trifft man sie auf den Schneeglöckchenmärkten und Veranstaltungen rund um die Frühlingsblüher. Schneeglöckchenfeste sind in England fester Bestandteil in der Gartensaison. Im Mannheimer Luisenpark, Kloster Knechtstetten, in Bustedt, egapark in Erfurt und im Garten von Ehren in Hamburg gibt es Schneeglöckchenmärkte, um nur einige zu nennen. Schließlich soll es über 2000 Sorten und ca. 25 Arten geben. Es gibt rund 500 registrierte Sorten. Manche sind sehr teuer. Die teuerste, bis jetzt bekannte, war GOLDEN FLEECE, es wurde in England für rund 1390 € ersteigert. Verrückt, aber man sollte bedenken, dass es ca. 18 Jahre dauert, bis ein neu gezüchtetes Exemplar blüht. Ameisen verbreiten es auf natürliche Weise, denn sie fressen die leckere, nahrhafte Umhüllung des Samens, aber es braucht dann 5 Jahre um zum ersten Male zu blühen...und wenn dann die Wühlmaus kommt, dann platzt einem schnell mal der Kragen vor Wut auf diese Biester. So viel Schönes haben sie in meinen Garten schon zerstört. Ja, im "Garten ist Krieg". Da gibt es ein interessantes Buch dazu. Sehr lesenswert!
Schneeglöckchen können auch gut geteilt werden, am besten in der Blütezeit („in the green“) oder direkt danach. Mit der Grabegabel aus der Erde heben ist klar, dann werden die Brut- (Tochterzwiebeln ) in kleinen Gruppen, immer ca. 5 cm auseinander gepflanzt und ca. 8 - 10 cm tief in die Erde gesetzt. Sie mögen einen freien Platz im Winter und einen schattigen Platz im Sommer. Zwiebeln von den Händlern setzt man am besten im Herbst, sobald es geht, denn sie trocknen schnell aus. Es gibt Wildsorten, die schon im Oktober blühen, dann folgen die frühen und späten Sorten, letztere können schon mal bis in den April wunderschön zwischen Hyazithen und Helleborus ein tolles Bild abgeben. Das erfreut doch unser Gärtnerherz.
Das Schneeglöckchen hat die besondere Fähigkeit es sich schön warm zu machen unter der eisigen Schneedecke. Es verbrennt Zucker in seiner Zwiebel und erhitzt sich damit um ca. 8 bis 10 Grad. So sticht es durch die Eisdecke durch mit seiner Knospe, die auch noch mit einem Deckblatt oben geschützt ist. Der geschmolzene Schnee dient zur Bewässerung der Zwiebel, ganz schön schlau dieses kleine Zwiebelchen, oder kann man hier schon vom Wesen sprechen? Pflanzen bringen erstaunliche Sinnesleistungen hervor.
Reinweiße, grünliche und gelbe Sorten, sogar welche mit Duft findet der Liebhaber unter den Züchtungen. Pflanznachbarn, die mit den Schneeglöckchen (Zwiebelblumen, Geophyten ) blühen, sind Wildtulpen, Krokusse, Leberblümchen, Blausternchen, Narzissen und natürlich die Christ- und Lenzrosen. Einen wunderbaren Blütenteppich bereiten uns Blausternchen und Schneeglöckchen. Und bitte niemals in der Wiese, oder Rasen schneiden, bevor sich ihre grünen Blätter wieder eingezogen haben. Das steckt die Energie fürs kommende Jahr drin. Etwa einen Monat braucht die Frucht um auszureifen. Wenn eine Wiese vor Mai gemäht wird, geht diese wundervolle Pracht verloren. Alle Zwiebelblüher brauchen nach der Blüte die Energie aus ihren grünen Blättern.Noch ein Tipp, den ich nachgelesen habe: Schneeglöckchen sollten nicht gedüngt werden. Sie treiben dann viele Blätter und bilden wenig Blüten aus. das ist dann eine sogenannte Mastzucht. Gewöhnliche Sortenmögen eher feuchte Böden, andere eignen sich besser für trockenere Böden, besonders in der Ruhezeit. Am besten, vor dem Pflanzen sich nochmal informieren. Alle vier bis fünf Jahre teilen ist von Vorteil zur besseren Entfaltung.
Falls sie allerdings in Pflanzgefäße gehalten werden, sollten sie zu Beginn und zum Ende der Blütezeit mit Guano oder Hornspäne versorgt werden.
SCHNEEGLÖCKCHENARTEN:
Kleines - Schneeglöckchen: Galanthus nivalis, bei uns verwildert
Riesen - Schneeglöckchen: Galanthus elwesii, ist nach Henry John Elwes benannt, er fand es, pflanzte es in seinen Garten und wurde weiter gezüchtet, übrigens die Sorte WHITE PERFEKTION ist reinweiß.
Woronow - Schneeglöckchen: Galanthus worowowii, aus dem Kaukasus, blüht von Januar bis April, Blätter werden als Heilmittel verwendet
Galanthus allenii ist noch zu erwähnen, eine Naturhybride, vermutlich eine Kreuzung aus alpinus und woronowii, seit 1883 in Kultur, die Blüten sollen nach Mandeln duften. Sie wurden im Garten von James Allen gefunden und nach ihm benannt. Warscheinlich ursprünglich aus dem Kaukasus, ist auch unter den Namen x perryi bekannt.
Es gibt noch Galanthus alpinus ( Kaukasus, Türkei ),Galanthus angustifolius, schmalblättrig ( Kaukasus ), Galanthus byzantinus (Nordwest-Türkei )seltene Sorte, wurde in Essex, England gefunden, Galanthus cilicius (Anatolien) Galanthus clusius ( plicatus )und einige mehr.
Es gibt drei Arten, die schon ab September blühen, eine bekannte davon ist das Königin Olgae- Schneeglöckchen, ( damals Königin von Russland und Griechenland ), stammt aus dem nordwestlichen Griechenland und liebt auch schon mal den Regen im Sommer, also nicht zu trocken halten. Dieses Schneeglöckchen überrascht uns im Herbst. Die reine Form blüht bevor die Blätter erscheinen und die Blätter haben einen deutlichen weißen Mittelstreifen, der beim heimischen nur angedeutet ist.
In der Zeit des illegalen Raubbaues an Wildpflanzen kamen auch Galanthus peshmenii und Galanthus cilicus ( Winterblüher ) in den Handel, wurden auch mit elwesii gekreuzt.
EMPFEHLUNGEN sind folgende Sorten : BLONDE INGE: gelber Fruchtknoten, gelbe Zeichnung.....
S.ARNOTT: ein gut duftendes .....FLORE PLENO: gefüllte Blüten, eine Form von Galanthus nivalis......ATKINSII: große Blüte, hoch wüchsig,......GREEN TEAR: grüne Blütenblätter,......STRAFFAN: bis zu zwei Blüten pro Stiel,.......EISBÄR: kräftig, groß und hoch....
WENDYS GOLD: gelber Fruchtknoten, große Zeichnung,.......CORDELIA: gefüllte, große Blüten,.......BERTRAM ANDERSON: sehr große Blüten.
APRIL FOOL: spät blühend,.....MAXIMUS: gut zur Verwilderung,......TITANIA und HIPPOLYTA: beide gefüllte Blüten,.......BIG BOY: sehr große dekorative Blüten......und noch so viele mehr..
Die intensivere Züchtung begann schon Mitte des 19. Jahrhunderts. Soldaten brachten sie nach dem Krimkrieg mit nach England, dort wurde weiter gekreuzt. Noch heute bringen Engländer und Schotten die meisten Züchtungen hervor. Die robustesten Sorten sind: "S.Arnott", "Washfield Colesbourne", "Warham Variete", "Bill Bishop"
Es gibt in England eine große Liebe zu den Snowdrops, ganze Wälder und Wiesen voll auch auf alten Friedhöfen findet man dort besondere Sorten und eine Fülle von Blüten. Viele Liebhaber besuchen England zu dieser Jahreszeit, aber Vorsicht, es ist nicht mehr möglich diese besonderen, beliebten Pflanzen zu kaufen, geschweige denn auszugraben, bei letzterem wird man, glaube ich, sogar verhaftet. Könnte ich mir jedenfalls vorstellen. Auf jeden Fall können sie nicht legal über die Grenze kommen. Gedankt sei es dem Brexit, der besonders auch die Pflanzenwelt verändert hat. Die Gärtner unter euch wissen, wovon ich spreche. Da fallen mir noch einige Sätze dazu ein, aber eins sei gesagt, das ist traurig und unverständlich, dass wir in Europa so eine Grenze haben, die uns, und damit meine ich beide Länder, so viele Freiheiten nimmt und wichtige Entwicklungen zerstört... das hat nicht nur die Pflanzenwelt erschüttert.
Ein Wort zum Abschluss: Ich erinnere mich sehr gern daran, auf dem Weg in unserer Straße zur Schule ging ich im Frühling immer rechts an einer großen Wiese mit altem Obstbaumbestand vorbei. Es war eine große Freude, jeden Tag die Massen an wilden Schneeglöckchen zu sehen, unglaublich, es war ein Meer von Blüten, so viele waren es... Sie gingen unwiederbringlich verloren, als da ein Wohnhaus gebaut wurde. Heute weiß ich, wie wertvoll diese Wiese war und in meiner Erinnerung festgehalten wird. Es war so beeindruckend, dass ich schon als Kind nur gestaunt habe. Sicher hatte es schon mehr als hundert Jahre dort die Schneeglöckchen gegeben. Nur zweimal habe ich mich getraut, dort ein Sträußchen für die Vase zu pflücken.
Liebe Grüße und freut euch auf die blütenreiche Zeit, die vor uns liegt.
Genießt sie in vollen Zügen, es ist so ein großartiges Geschenk von der Natur an uns.
Carola Steege-Rother
Über Hortensien in unseren Gärten
Hydrangea (Hortensiengewächse) - Wundervolle Pflanzen für schattige Plätze – jetzt Stecklinge ziehen
Hallo liebe Gartenleute, hier ein paar Tipps für euren Sommergarten.
Hortensien stammen aus Asien (Japan und China). Sie sind gegen Ende des 18.Jahrhunderts in unsere Gärten gekommen und hauptsächlich in Asien und Europa beheimatet. Seitdem wurden viele neue Sorten gezüchtet. Es gibt ca. 70 Arten, die zu der Gattung Hydrangea gehören.
Diese Jahreszeit ist die Zeit für die Hortensienvermehrung. Ende Juli und in der ersten Augustwoche ist genau der ideale Zeitpunkt für die Vermehrung einer euch liebgewordenen Sorte. Dabei geht man folgendermaßen vor: Mit einem scharfen, sauberen Messer die einjährigen Triebe ohne Knospe abschneiden.
Die Triebspitze entfernen und die zwei stehengebliebenen Blätter um die Hälfte einkürzen, um einer Austrocknung entgegen zu wirken. Der abgeschnittene Trieb, etwa 15 cm lang, in Bewurzelungspulver stecken. Das fördert die schnellere Wurzelbildung. Stecklinge dann zur Hälfte in Anzuchterde (diese ist mager und keimfrei) setzen in einem ca. 10 cm Topf, mit Glashaube oder Folie bedecken. Natürlich können auch drei in einen etwas größeren Topf. Nicht vergessen: feucht halten und täglich lüften, um eine Schimmelbildung zu vermeiden. Nach etwa zwei Wochen sollten sich so langsam die Wurzeln bilden.
Ab September können sie in größere Töpfe und sollten das erste Jahr frostfrei und hell (Keller oder Flur) geschützt werden. Im Frühjahr kommen sie dann ins Beet an ihren neuen Standort.
Hier noch ein paar Schnitt- und Pflegeinformationen: Bauernhortensien, sowie Teller-, Samt- und Eichblatthortensien sollten am Besten im Frühjahr geschnitten werden, aber keinen groben, tiefen Schnitt. Es sollte das Abgestorbene und die alten Blütenstände bis zum ersten Blattpaar entfernt werden, darunter liegen schon die neuen Blütenknospen. Falls es doch noch Frostnächte danach geben sollte, empfiehlt es sich mit einer Folie oder Vliesdecke zu schützen.
Rispen- oder Ballhortensien gehören zur zweiten Schnittgruppe und werden im frostfreien Frühjahr geschnitten. Sie vertragen auch starken Rückschnitt und bilden am frischen Grün ihre Blüten aus. Durch guten Schnitt kann man so eine reichere Blüte erzielen.
Die Sorte „Endless Summer“ ist zwar mit der Bauernhortensie verwandt, aber auch sie verträgt einen kräftigeren Rückschritt im Frühjahr gut. Tipp: Verwelkte Blüten im Sommer abschneiden fördert die Nachblüte.
Über die Düngung ist zu sagen, höchstens einmal im Jahr mit stickstoffreichem Dünger(am besten Rhododendrondünger) und Bodenaktivator, meistens brauchen sie aber gar keine Düngung, weil sie am richtigen Standpunkt gut so zurechtkommen.
In trockenen Sommern darauf achten, dass die Pflanzen in den Beeten durchdringend mitgegossen werden, dies bitte stets von unten.
Zum guten Schluss noch einen Tipp zur Hortensienblüte:
Eine reife Hortensie kann gut in der Vase getrocknet werden.
Nach dem Schnitt in eine Vase mit etwas Wasser stellen und dann einfach nach dem Wasserverbrauch nichts mehr nach kippen, so trocknet sie gut ein und behält sehr lange ihre Farbe.
Ich wünsche Euch einen wunderbaren Sommer mit viel Freude und Gartengenuss.
Wie schön sind doch die warmen Sommerabende mit einem Glas Wein oder einem anderen köstlichem Getränk auf der Terrasse oder unter einem Baum im Garten......
Carola Steege-Rother
Lavendel Jetzt schneiden!
Hallo Gartenliebhaberinnen und - liebhaber, hier kommen noch schnell ein paar Tipps für euren Lavendel.
Viele lieben ihn und wir haben ihn fast alle im Garten, den Lavendel. Ob weiß, rosa, hellblau, oder fast violett, er ist eine Bereicherung in unserem Garten und eine Futterquelle für Insekten.
Nun ist er verblüht, aber wenn ich ihr ihn jetzt noch auf ein Drittel runterschneidet, könnt ihr eine Nachblüte erwarten. Der Schnitt erfolgt jetzt, allerspätestens in den ersten Augustwochen. Im Oktober erfolgt dann nach der zweiten Blüte ggf.nochmals ein Rückschritt. Um ihn kompakt zu halten, damit er nicht verholzt, braucht er einen kräftigeren Rückschritt im März, zwei Drittel, bis kurz vorm alten Holz. So bekommt er eine schöne Form.
Denkt auch an den herrlichen Duft und die erholsame Wirkung auf Körper und Seele. Ich habe ein Lavendelsäckchen direkt am Bett hängen. Manchmal, wenn ich schlecht einschlafen kann, drücke ich es, dann verströmt der Duft und gegen die Stirn und Schläfe gedrückt, bleiben die Duftöle sogar noch auf der Haut. Das beruhigt, also vergesst nicht, euren Lavendel zu sammeln und in Päckchen oder Stoffsäckchen aufzubewahren .
Liebe Gartengrüße von Carola Steege-Rother
Königinnen in unserem Gartenparadies
Kleine Rosengeschichte: über sie, die Schöne, Edle, Ewige, gibt es so viel zu sagen....
Du, Rose darfst in keinem Garten fehlen, welch ein Verlust wäre das, denn sie ist der Inbegriff von Reinheit, Schönheit, Liebe und Romantik. Ihr Duft verzaubert unsere Sinne, bringt uns zum Schwärmen. Einst war die Apothekerrose (Rosa canina) ein wichtiges Heilmittel, besonders in der Klostermedizin wurde sie bis ins 19. Jahrhundert in Arzneimitteln verwendet. Die Destillation von kostbarem Rosenöl begann etwa um 1000 n.Chr. Aus Persien kamen die Kenntnisse, dort wurde schon um 810 Rosenwasser hergestellt. Um 1710 begann der Rosenanbau in Europa, bis heute noch im Tal der Rosen, zwischen Kasanlak und Karlowo (Bulgarien).
Man sagt, dass der älteste Rosenstrauch (Hundsrose, rosa canina ) der Welt in Hildesheim an der Mauer des Doms steht. Auf Anordnung von Carl des Großen pflanzte man sie im Jahr 815 dort an, bis heute überstand sie alle Krankheiten, schwere Schäden durch Brände und Kriege. Noch heute blüht sie dort, ist für viele Menschen Quell der Hoffnung, Inspiration und Kraftschöpfung.
In unseren Gärten bezaubern uns allerdings meist viele Neuzüchtungen, die auch noch immer auf den Stock der Wildrose veredelt wird.
Über 30.000 Sorten gibt es. Immer wieder erscheinen neue Züchtungen auf dem Markt. Es wird darauf geachtet, dass sie bessere Qualitäten hervorbringen. Die moderne Rose soll möglichst dauerblühend, blattgesund, gut duftend, regenfest, formschön und von einer herrlichen Farbgebung sein. Am besten, sie putzt sich auch noch und hängt nicht in braunen Clustern unschön herab. Das sind viele Wünsche, die selten alle zu erfüllen sind, aber, es gibt sie, diese Traumrosen. Mit Geduld und Erkundigungen findet man sie.
Historische Rosen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Interessant ist, dass Rosen, die vor 1867 kultiviert worden sind, als Alte Rosen bezeichnet werden. Das ist international anerkannt. Wenn eine neue Rose aus der historischen Rosenklasse entsteht, ist sie auch den historischen Rosen zu zuordnen, wenn sie unter die gleichen Merkmale fällt.
1867 wurde dann auch der Grundstein für die modernen Rosen gelegt, weil in Frankreich erstmals eine Teehybride eingeführt wurde. Als die Chinarose dazu kam, änderte sich alles in der Rosenwelt. Es gab schon weiße, violette, karmesinrote u. rosafarbene Blüten. 1872 wurde z.B. "Reine Victoria" von Labruyere/Schwarz gezüchtet, sie zählt zu den sogenannten „Alten Rosen“. Es gibt bis heute keine internationale Klassifizierung, die Einteilungen sind unterschiedlich in den Ländern. Unsere Rosenklassen unterscheiden sich in Alte Rosen und Moderne Rosen. Letztere sind zur Orientierung in Wuchsformen eingeteilt, z.B. Strauchrosen, Kletterrosen, Ramblerrosen, Beetrosen, Stammrosen, Edelrosen und die Englischen Rosen. Wildrosen sind die Basis, um Gartenrosen zu vermehren, zu veredeln.
Ein Hoch auf unsere Gartenköniginnen, sie lächeln uns an, senden mit ihrem Duft und ihrer Schönheit besondere, beglückende Momente in unsere Seele.
Wir wollen mit allen Sinnen die Natur, den Garten genießen, dem Leben Positives abgewinnen, um wieder gut durchatmen zu können. Die Lebendigkeit des Gartens stärkt uns, gibt uns Kraft und ein Rosengarten verzaubert uns mit wunderbarer Romantik.
Es gibt noch so viele unglaublich schöne Rosen, aber ich muss es stark eingrenzen, ein anderes Mal mehr....
Im Moment habe ich eine Traumblüte von zwei französischen Ramblern: ADELAIDE D‘ORLEANS, kleinblütig, gefüllt weiß in Kontrast mit rosa Knospen und ALEXANDRE GIRAULT, karmesinrot, etwas größer gefüllt, leichter Duft, beide leider nur einmalblühend, aber traumhaft schön, wie sie sich umarmen über dem Eisenrosenbogen, sie brauchen Winterschutz für die gut biegsamen Triebe. Es lohnt sich sehr. Ich dünge sie, genau wie die Clematis im Februar, wenn sie runtergeschnitten werden.
Zum guten Schuss noch einige Rosenempfehlungen mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe. Zu meinen persönlichen Favoriten zählen folgende Sorten:
Kletterrose GRACIOSA , große, formschöne, gefüllte, cremeweiße, duftende Blüten, die auch ihre Staubgefäße zeigt. Starker Wuchs und öfter blühend (Verblühtes rausschneiden)
Strauchrose LEONARDO DA VINCI , starkes, leuchtendes Rot, etwas Duft, locker gefüllt, starker Wuchs, , öfter blühend, auch bitte nach der Blüte schneiden, wie alle anderen auch, das fördert die Nachblüte , die Rose bleibt besser in Form.
Rambler LYKKEFUND, weiß mit gelber Mitte, kleine Blüten in Büscheln Bienenmagnet, überbordende Blütenpracht, so gut wie keine Stachel, einmalblühend
Kletterrose ROSENSTADT ZWEIBRÜCKEN, mittelkleine, halbgefüllte, mauvefarbene Blüten mit offene weißer Mitte in Büscheln, besonderer Duft, wenig Stacheln, sehr wüchsig, gesund, biegsame Triebe, remontierend, (ein duftendes Blütenmeer) hervorragende Rose
Ein langes, blühendes Rosenjahr wünsche ich Euch allen mit vielen inspirierenden Eindrücken und verbringt viel Zeit draußen bei Euren Blumenschätzen, genießt Euer Paradies.
Carola Steege-Rother